Die Story der Weinfelder Hockeyfrauen
1989/90
Zum ersten Mal wurde eine ausländische Spielerin in die Schweiz geholt.
GC engagierte die Norwegerin Janne Breathen. Zum Saisonende verstärkte Saari Krooks von der finnischen Nationalmannschaft die Grasshoppers für nur ein entscheidendes Spiel am Schluss der Meisterschaft. Sie schoss ihr Team im Alleingang gegen Verfolger Weinfelden zum Meistertitel Nr. 2.
Zum Abschluss der Saison reiste erstmals eine Schweizer Frauenauswahl an eine Weltmeisterschaft. In den kanadischen Austragungsort Ottawa wurden auch vier Spielereinnen aus Weinfelden aufgeboten. Regula Stebler, Iris Holzer, Edith Niederhauser und Leila Zäch erreichten mit dem Team dank zwei Siegen gegen Norwegen (8.3, 7:6) und einem gegen Japan(5:4) den fünften Platz und ihre Mannschaftskollegin Kim Urech wurde hinter drei USA-Girls viertbeste Scorerin. Beim Weltmeister Kanada spielte übrigens die heutige Trainerin der ZSC-Frauen, Diane Michaud mit und die in der Schweiz gut bekannte Leena Majaranta errang mit Finnland den dritten Platz.
1990/91
Nach dem knapp verpassten Meistertitel der Vorsaison hiess das Ziel für die Spielzeit 1990/91 wiederum vorne mitzuspielen. Als optimale Vorbereitung diente das Trainingslager im bayrischen Füssen. Das bis Ende Jahr weiterhin von Claudio Ortelli trainierte Team reiste mit dem eigenen SC Weinfelden-Car nach Fribourg, Lyss, Bülach und Zürich.
Ein spezieller Gegner war zudem der Aufsteiger aus dem bündnerischen Bergün, nicht nur die offene Eisbahn inmitten der Berge und die Garderobe auf der Bühne in der Turnhalle, sondern auch der Wanderweg, welcher zwischen Spielerbank und Spielfeld verlief beeindruckte die Girls aus dem Thurgau.
Da ausser den Grasshoppers kein anderes Team mit Ausländerinnen spielte konnten die Zürcherinnen mit der damals wohl besten Spielerin, Kim Urech, ihren Titel ohne Punktverlust verteidigen. Die SCW-Ladies belegten noch hinter Bülach und Lyss den vierten Platz. Bemerkenswert war, dass das Team die ganze Saison hindurch mit drei Blöcken spielen konnte Zu ihrem ersten Einsatz kam die spätere, langjährige Spielerin Nadja Schmid, indem sie eine 2-Minuten-Strafe gegen Trainer Ortelli absitzen musste
1991/92
Unter dem neuen Trainer Roger Levi wollte sich das Team in der folgenden Saison 1991/92 wieder an der Spitze orientieren. Auch deshalb fanden die ersten Ausländerinnen, die beiden norwegischen Nationalspielerinnen Nina Johansen und Marit Larssen den Weg nach Weinfelden. Für beide wurden auch Arbeitsstellen bei den Familien Strassmann und Sievi gefunden. Ebenso setzte man auf die bewährten Leistungsträgerinnen Christine Bircher und Ursula Walther sowie Torhüterin Sabine Schumacher.
Team 1991/92
Gabriella Hauser, Andrea Hauser (Goalie), Ursula Walther, Christine Bircher, Jaqueline Bissegger, Irène Zurgilgen, Tanja Schäfli, Manuela Hollenstein, Irene Pfister, Sabine Schumacher (Goalie), Petra Moser, Gaby Schwyter, Regula Müller, Silvia Brugger, Cornelia Maier, Nina Johansen, Marit Larssen, Nadja Schmid
Trainer: Roger Levi, Assistenztrainer: Martin Eggmann, Betreuer: Willy Hartmann
Die Ladies beschritten im Sommertraining völlig neue Wege, wurde doch in der Halle mit der Unihockey-Ausrüstung bereits Taktik und einzelne Spielzüge geübt und mit internen Turnieren Ehrgeiz und Wille angestachelt.
Auch während der Hockeysaison profitierte das Team von sehr guten Trainingsbedingungen, es wurde zwei Mal pro Woche zu christlichen Zeiten auf dem Eis geübt.
Zum Spiel gegen GC auf dem zürcherischen Dolder reiste ein norwegischer Zeitungsreporter an, um über den Formstand seiner beiden Nati-Spielerinnen zu berichten. Der bedauernswerte nordländische Medienschaffende sah jedoch nicht viel da sich eine Schnee-Sintflut über Zürich ergoss und das Spiel nach dem ersten Puckeinwurf abgebrochen wurde. Als Trost besuchten die Ladies mit besagtem Norweger schliesslich eine Pizzeria in Weinfelden.
Auch die schweizerische Nachrichtensendung 10vor10 schickte ein Reporterteam nach Weinfelden. wo ein Training dokumentiert wurde mit den Schwerpunkten Fraueneishockey allgemein und Einsatz von ausländischen Spielerinnen. Als die Reporter dann auch noch mit den Ladies unter die Dusche wollten wurde es den einen schliesslich zu bunt und die Türe blieb zu...
Auch die Geselligkeit und der teaminterne Zusammenhalt kam nicht zu kurz, so wurde ein Skitag im Montafon organisiert und die einen Spielerinnen reisten an die Olympischen Spiele nach Albertville, wo es zum unverhofften Treffen mit den norwegischen Mannschaftskolleginnen kam.
Die Saison endete hinter dem neuen Meister Bülach und Lyss, aber noch vor Zug und den Grasshoppers mit dem dritten Rang. Da sich das Frauenteam Bodensee auflöste, konnte mit dem Zuzug einiger neuer Spielerinnen gerechnet werden, gleichzeitig entstand jedoch in St.Gallen unter der Führung von Claudio Ortelli ein neues Damentam, dessen Entwicklung man in Weinfelden gespannt verfolgte
1992/93
Für die neue Spielzeit 1992/93 stiess mit Ingerlise Fegerstedt ein neues Gesicht aus Norwegen zum Team. Sie ersetzte Nina Johansen, welche dann doch nochmals für zwei Spiele zurückkehrte, da die heimwehgeplagte Ingerlise Weinfelden vorzeitig verliess. Trainiert wurde das Team neu von ...Kunz, der Nati-Goalie Nadine Keller mitbrachte, so dass sich Sabine Schumacher zum Aufsteiger Langenthal verabschiedete. Erstmals wurde auch eine zweite Mannschaft gemeldet, welche unter Trainer Martin Eggmann in der LKB-Gruppe 1 spielte und den fünften Rang belegte, notabene vor einer Mannschaft namens Dübendorf/Wallisellen. Diese Konstellation mit zwei Teams führte öfters zu angeregten Diskussionen, wer nun wo spielen sollte.
Team 1992/93 Gaby Schwyter, Astrid Schenk (aus Arosa), Ursula Walther, Regula Müller, Irene Pfister, Christine Bircher, Regula Stebler, Laila Zäch ,Gisela Zaugg, Nadine Keller (Goalie), Nadja Schmid, Dagmar Scherrer, Jaqueline Bissegger, Myriam Oberholzer, Bea Wieland, Daniela Schmid (Goalie), Claudia Bruggmann, Carmen Beutler, Isa Hugentobler, Manuela Hollenstein, Mogli???, Gabriella Hauser, Andrea Hauser (Goalie) 1.Mannschaft: Trainer: Tifi Kunz, Betreuer: Willy Hartmann und Guido Scherrer 2.Mannschaft: Trainer: Martin Eggmann, Betreuerin: Karin Eggmann??
Nach der guten Vorbereitung in Biasca mit Garderoben-Apero frisch vom Markt belegten die Ladies hinter Lyss, Langenthal, Zug und Bülach den fünften Platz, noch vor dem ehemaligen Meister GC. Die Stadtzürcherinnen mussten mit nur einem Punkt in den sauren Apfel des Abstiegs beissen und wurden durch das Team aus St.Gallen ersetzt, welches auch gleich einige Spielerinnen aus Weinfelden verpflichten konnte. Doch aus dem eigenen Nachwuchs stiessen im Verlauf dieser Saison die späteren Cracks Isa Hugentobler und Dagi Scherrer nach und kamen so zu ihren ersten Einsätzen bei den Ladies
1993/94
Nicht nur das Team aus St.Gallen, sondern auch der zweitklassierte aus den Aufstiegsspielen, der EHC Kloten spielten in der Saison 1993/94 neu in der LKA. Da die Anzahl Spielerinnen in Weinfelden wieder abnahm wurde auf die zweite Mannschaft verzichtet. Die Norwegerinnen kehrten in ihre Heimat zurück und wurden durch die Französin Noelle Roy, welche mit dem HC Thurgau-Fanclub auch an der alljährlichen Schweizermeisterschaft mitspielte und Sofia Swann aus Schweden ersetzt. Mit den jungen Eigengewächsen Isa Hugentobler, Dagi Scherrer, Myriam Fehr und Regula Müller standen einige grosse Talente im Team, während Monica Rudin die Ladies in Richtung Zug verliess.
Team 1993/94
Nadine Beusch (Goali), Irene Pfister, Christine Bircher, Claudia Bruggmann, Regula Müller, Gisela Zaugg, Nadja Schmid, Isa Hugentobler, Dagmar Scherrer, Daniela Brugger, Myriam Oberholzer, Gaby Schwyter, Cecile Zachmann, Jutta Knoll, Tanja Roth, Manuela Hollenstein, Patricia Sautter (Goali), Bea Wyland, Ursula Walther, Daniela Schmid, Astrid Schenk, Laila Zäch, Carmen Beutler, Jaqueline Bissegger
Trainer: Martin Eggmann, Betreuerin: Karin Eggmann, Guido Scherrer
Das Eistraining leitete Christine Bircher und Martin Eggmann war für die gute Kondition zuständig. Das Team startete unter dem Namen Weinfelden-Schaffhausen, weil man sich so auch Einsätze des grossen Schaffhauser Goalietalents Patricia Sautter erhoffte. Im heimischen Müllheim wurde diesmal das Trainingslager organisiert mit Übernachtung in der Turnhalle, Eiszeiten in Weinfelden und aufs Feinste bekocht von Raini Hugentobler. Auch die weiteren Trainings waren gut besucht, da sich einige Spielerinnen aus Kloten mangels eigenem Eis den Ladies anschlossen
Zum ersten Mal errangen die Langenthaler Frauen den Titel, während die SCW-Ladies mit acht Punkten aus 18 Spielen den eher enttäuschenden sechsten Rang belegten und nur gerade Absteiger Kloten hinter sich liessen