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Die Story der Weinfelder Hockeyfrauen

1999/00  Aufstieg ins B

Das Ziel für die kommende Spielzeit hiess ganz klar Aufstieg in die LKB. Das Team verstärkte sich mit Eveline Eisenring und Nadja Schmid vom LKA-Absteiger GC, sowie Tanja Cardillo vom Konkurrenten Bäretswil. Zur Vorbereitung reiste die Mischung aus Routiniers und jungen, talentierten Spielerinnen am 21. Oktober 1999 nach Scuol ins Trainingslager. Trainer Röbi Egger konnte auf 10 Feldspielerinnen, 3 Torhüter und einen Gast zählen, dem es so gut gefiel, dass er dem Club die nächsten 11 Jahre erhalten blieb. Trotz drei Trainingseinheiten pro Tag blieb auch viel Zeit für Geselligkeit, Jassen, Ausgang ins schöne Engadiner Dorf und Zimmerparty

 

Vorne v.l.n.r: Röbi Egger, Myriam Fehr, Isa Vonwiller, Nadja Schmid, Käthy Ess, mitte: Dagi Scherrer, Anita Nussbaumer, Tanja Cardillo, Rolf Schwarzenbach, im Bus: Gaby Schwiter, Jeni Dütsch, Stephi Heidelberger, Bea Wieland

Zum Abschluss des Trainingscamps feierte die Mannschaft einen 10:0-Sieg gegen das Frauenteam aus St.Moritz.

 

 

 

 

 

 

                                                 

 

 

 

Eine Woche später: Saisonstart im leeren Hallenstadion gegen den ZSC. Dieser gelang vorzüglich, das Resultat von 13:2 war hochverdient und der Beginn einer Serie von Siegen. Die LKC-Gruppe wurde aus regionalen Gründen zweigeteilt und die Weinfelderinnen bekamen es durchwegs mit Teams aus der Nähe zu tun. Während die Damen aus Bäretswil, Kloten und Zürich keine ernsthaften Probleme bereiteten, tat man sich gegen die aufsässigen und kämpferischen Girls aus Wallisellen etwas schwerer, trotzdem lagen die Ladies nach 16 Spielen ungeschlagen an der Spitze und bekamen es mit dem Erstplatzierten aus der anderen Hälfte, dem SC Luzern zu tun. Das Spiel in Küsnacht endete mit einem klaren Sieg für die Thurgauerinnen und dem Einzug in die Aufstiegsspiele stand nichts mehr im Wege. Nach diesem Spiel feierte man gemeinsam mit einem grandiosen Nachtessen den Geburtstag von Teamleiter Rolf Schwarzenbach.

Der Auftakt der Runde führte das Team nach Basel, zu einer Mannschaft, welche selbst grosse Aufstiegsambitionen hegte. Unbeeindruckt legten die Weinfelderinnen los und fegten die Baslerinnen mit 7:2 vom Eis. Gegen Ende der Partie waren jedenfalls nur noch die Anfeuerungsrufe der drei Weinfelden-Fans zu hören. Auf dem Heimweg machte das Team in einer Autobahnraststätte Halt und da die Bedienung vorallem mit Inkompetenz glänzte brauchte es ein Donnerwetter von Coach Egger, dass alle etwas zu futtern bekamen. Da Basel auch in Neuchâtel verlor, musste die letzte Partie in Weinfelden entscheiden. Am 4. März 2000 war alles bereit für die grosse Party, vor der Gütti stand ein Festzelt mit DJ und die Ladies waren dementsprechend motiviert, sogar die Haare wurden blau-weissgrün gefärbt. Doch als die Welschen nach dem ersten Drittel 3:1 führten, brauchte es einen grossen Griff in die Trickkiste von Trainer Egger um die Partie zu drehen, und siehe da, das Schlussergebnis von 4:3 zugunsten der SCW-Ladies brachte den ersehnten und hochverdienten Aufstieg. Die Party in und um die Gütti dauerte denn auch bis weit in die Nacht und der Aufstieg wurde ausgiebig gefeiert.

 

 

 

  2000/01  Das Abenteuer LKB

       

 

 

 

    

 

 

 

 

 

 

 

Eine Liga höher wurden die Anforderungen auch höher gesetzt. So fuhr das Team zum zweiten Mal nach 1990 ins Ausland ins Trainingslager. Um sich gleich von Beginn weg an einen hohen Rhythmus zu gewöhnen wurde zwei Mal im bayrischen Garmisch Station gemacht. Dadurch kamen auch ungewohnte Bedingungen auf die Ladies zu: Betten mit bis an den Boden durchhängenden Matratzen, Fischstäbchen, welche in der Salatsauce ertranken (das Ganze nannte sich Dorschfilet mit gemischtem Salat oder so) und der Weisswein, welchen Käthy bestellte, wurde in einem bayrischen Bierkrug serviert. Beim zweiten Mal logierte man dann standesgemäss im Hotel „Vier Jahreszeiten“. Verstärkt mit einigen hübschen Jungs vom Soft Ice Team Rheinau wurde fleissig geübt und beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Klassenerhalt in der LKB-Saison 2000/01 geschaffen. Doch auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz: eine Party im Hotel, welche die im Zimmer Eingeschlossenen nur anhand des Lärms mitbekamen und beim Besuch am Riessersee wurden Sonnenbrillen und anderes im Wasser versenkt.

Das Team wurde mit Goalie Simone Wohlgemuth und Tanja Keller für die Abwehr verstärkt, dazu gab die ehemalige Spielerin Leila Dubsky ein Comeback und aus dem Nachwuchs stiess die spätere Nati-Spielerin Lucy Nussbaum dazu. Bea Wieland setzte wegen ihrer Babypause aus, sie bewährte sich jedoch bestens als Assistenztrainerin.

 

 

 

 

hinten: Röbi Egger, Lucy Nussbaum, Jeni Dütsch, Anita Nussbaumer, Gaby Schwyter, Martina Leumann, Käthy Ess, Tanja Cardillo, Rolf Schwarzenbach

mitte: Nadja Schmid, Monica Rudin, Tanja Keller, Leila Dubsky, Eveline Eisenring, Dagmar Scherrer, Stephi Heidelberger

vorne: Simone Wohlgemuth, Myriam Fehr

 

Das Bild zierte den erstmalig zwecks Verkauf produzierten Kalender, eine Aktion, welche die Mannschaftskasse erheblich aufbesserte Die Saison stand ganz im Zeichen des Duells um den letzten Platz gegen die Mannschaft aus Rapperswil. Und siehe da, von den vier Duellen gewannen die Ladies deren drei und einmal reichte es zum Unentschieden. Ansonsten zahlte man das Lehrgeld des Neulings in der höheren Spielklasse, trotzdem reichte es zu einigen Achtungserfolgen wie einem 8:2 gegen Spitzenreiter Seewen oder zwei Siegen gegen Biel. Relativ problemlos kamen die Weinfelderinnen auf 17 Punkte aus 20 Spielen und schlossen die Saison auf Rang vier ab, während Rapperswil den Gang in die LKC antreten musste. Auch in der B-Nati kamen die Weinfelder-Girls fleissig zum Einsatz wie die Bilder mit Jeni Dütsch und Dagi Scherrer im Frühling 2001 an einem Turnier in Ungarn zeigen, wo sogar einige Fans aus der Schweiz anreist

 

                                                                                                                   2001/02  Spitzenteam im B

 

Nach dem geglückten Klassenerhalt wollte sich das Team in der Saison 2001/02 nach vorne orientieren und verpflichtete deshalb zwei Ausländerinnen: Sheriesse Erickson und Fanny Roberge, welche die Schweiz allerdings kurz vor Weihnachten wieder verliess. Bea Wieland ersetzte als Center Leila Dubsky und die schusstarke Tessinerin Patty Valnegri kam für Nadja Schmid, sonst blieb die Mannschaft beisammen, einzig auf der Goalieposition gab es eine Ergänzung, indem sich Abwehrspielerin Anita Nussbaumer zwischen den Pfosten versuchte. Die Vorbereitung fand nach den letztjährigen Garmischer Eskapaden wieder in heimischen Gefilden statt, in Neuchâtel. Ebenfalls der Vorbereitung diente das Betreiben einer Bar an der WEGA, wo literweise Smirnoff und anderes Gesöff den Weg alles Irdischen ging.

Das Team erreichte in der Meisterschaft einen ungefährdeten zweiten Rang hinter dem EV Zug mit 27 Punkten aus 20 Spielen und einem Torverhältnis von 96:57. Dies, obwohl der Saisonstart mit drei Niederlagen aus den ersten vier Spielen gründlich missglückte, doch mit der Verpflichtung der erfahrenen Andi Kröni kehrte man auf die Erfolgsstrasse zurück. Highlights waren zweifellos die Spiele gegen den mit bekannten Namen gespickten EV Zug, wobei den Innerschweizerinnen am 3. Februar in Zug mit 5:3 gar die einzige Niederlage zugefügt wurde (in einem Spiel mit 82 Strafminuten...) während das Heimspiel kurz vor Weihnachten gegen den selben Gegner eher ein „Nichtspiel“ war: die Taktik von Trainer Egger gegen das übermächtige Zuger Team hiess nämlich, bei jedem Puckbesitz ein Icing produzieren und so die Zugerinnen gar nicht ins Spiel kommen lassen. Beinahe ging die Sache auf, doch kurz vor Schluss gelang dem Tabellenführer doch noch ein Treffer zum 2:1. Auch das letzte Saisonspiel gegen Absteiger Martigny gestaltete sich speziell: während die SCW-Ladies schon beim Einspielen waren, sassen die Welschen noch vergnüglich im Kreuzlinger Stadionrestaurant beim Frühstück. Als ob sie es geahnt hatten, zum eigentlichen Spielbeginn waren nämlich keine Schiris anwesend, weil der Verband diese eine Stunde später aufgeboten hatte. Trainer Egger und der Martigny-Coach hängten sich deshalb die Pfeifen um und hatten denn auch keine Probleme, das Spiel bis zum Eintreffen der vorgesehenen Referees zu leiten. Auffallend bei dieser Partie war zudem das perfekte Französisch des Weinfelder Speakers... Die Zugerinnen scheiterten in den Aufstiegsspielen am LKA-Letzten Lugano und blieben deshalb als wohl härtester Gegner auch in der kommenden Spielzeit erhalten. Zum zweiten Mal wurde mit grossem Erfolg ein Kalender produziert, diesmal ganz in Farbe. 

 

 

 

Hinten: Röbi Egger, Dagi Scherrer, Käthy Ess, Lucy Nussbaum, Bea Wieland, Jeni Dütsch, Monica Rudin, Stephi Heidelberger, Patty Valnegri, Sandy Müggler

Vorne: Anita Nussbaumer, Myriam Fehr 

 

    

                                                                                                                 

 

2002/03  Sprung nach oben?

 

Da einige Kaderveränderungen für 2002/03 anstanden bot das bewährte und bestens bekannte Scoul gute Voraussetzungen für das Trainingslager. Zum ersten Mal standen die jungen Spielerinnen Corinne und Severine Zingg mit dem Team auf dem Eis, aus dem Nachwuchs kamen Nadine Ehrbar und Flavia Thurnherr, Gisela Zaugg wurde reaktiviert und mit Manuela Eigenmann und Colette Meier sah man weitere neue Gesichter bei der Mannschaft. Die erfahrene Torhüterin Natascha Röthlisberger ersetzte Anita Nussbaumer, während sich Monica Rudin, Jeni Dütsch und Lucy Nussbaum aus Weinfelden verabschiedeten. Der ganz grosse Kracher gelang jedoch mit der Verpflichtung der Amerikanerin Jackie Tamsin, welche über dreissig Tore für die SCW-Ladies erzielte.

Trotzdem gelang der erhoffte Sprung nach oben nicht, wieder scheiterten die SCW-Ladies am EV Zug, nach 20 Spielen resultierten 29 Punkte und das waren sechs zuwenig, um die Innerschweizerinnen, welche auf Kosten Langenthals den Aufstieg in die LKA endlich schafften, vom ersten Platz zu verdrängen. Wieder wurde auch die 100-Tore-Grenze knapp verfehlt, diesmal waren es immerhin 99 Treffer. Trotz des grossen Kaders konnten einige Spiele nur mit acht oder neun Akteurinnen absolviert werden. Dafür gelang mit dem sehr professionell und mit Sponsor gestalteten neuen Kalender ein grosser Wurf. 

 

      

 

Hinten: Andi Kröni, Severine Zingg, Natascha Röthlisberger, Stephi Heidelberger, Sandy Müggler, Myriam Fehr, Dagi Scherrer, Sheriesse Erickson, Manuela Eigenmann, Bea Wieland

Mitte: Käthy Ess, Gisela Zaugg

Vorne: Nadine Ehrbar, Colette Meier, Corinne Zingg, Röbi Egger

 

Zum Saisonschluss und zum Abschied einiger Spielerinnen versammelte sich das Team bei Sheriesse Ericksons Gastfamilie, wo dann im Verlauf der Nacht die Benke‘sche Bar so ziemlich geleert wurde. An diesem Abend wurde nach sechs erfolgreichen Jahren auch Trainer Röbi Egger verabschiedet, er bekam ein lukratives Angebot des Zweitligisten Schaffhausen.